Die Insel der Sklaven
Knochen ragten durch die fast durchsichtige Haut ihrer Gesichter und knorrige Finger ragten aus ihren Gelenken. Ihre Augen waren glasig und sie stolperten ziellos umher.
Die Sklavenkolonie war ein trostloser und elender Ort, an dem die Menschen mit den mageren Ressourcen, die ihnen zur Verfügung standen, kaum überleben konnten. Der Boden war hart und sauer und das Wasser war verschmutzt und fast ungenießbar. Die Sklaven waren schwach und unterernährt und hatten wenig Hoffnung auf Überleben.
Diese Kolonie war mit etwa tausend Menschen klein und von einem Elektrozaun umgeben. Niemand durfte hinaus; niemand kam herein. Die Stadt lag auf einem Hügel und blickte über eine öde Ebene aus Felsen und Staub, die sich erstreckte, soweit das Auge reichte. Dicke Bewässerungskanäle vernarbten das Land und wanden sich über braune Erde, um künstliche Seen zu speisen, die mitten in der Ebene errichtet wurden. Der Boden war rau und die Gebäude aus billigem Beton. Die Menschen gingen schweigend und verzweifelt ihrem Tag nach und neigten ihre Häupter im Gebet, während sie arbeiteten.
Die Erde war matt gelb, verbrannt von der grellen Sonne, und egal, wie hart sie arbeiteten, die Sklaven fielen jeden Tag ein bisschen mehr zurück. Ihre Hände waren voller Blasen und bluteten, weil sie versuchten, die Erde aufzubrechen, aber sie befüllten täglich ihre Karren noch mit Erde. Sie arbeiteten, bis sie zusammenbrachen, zu müde, um Hunger zu verspüren. Viele Monate lang waren die Karren, die ihre schweren Lasten trugen, nur nutzlose Geräte. Den Rädern waren die Speichen abgerissen und die Rahmen zerbrochen. Die Leute schoben die Karren mit ihren Schultern, ihre Knochen knirschten. Jeden Tag gingen die Menschen zur Arbeit und brachten weniger von sich zurück.
Menschen begannen zu sterben. Sie starben an Austrocknung, Hunger, Krankheit. Das bisschen Medizin war zu schwach, um sie zu heilen.
Viele Krankheiten, so glaubt man, werden durch unbekannte Gase und Dämpfe verursacht, die aus dem Erdinneren ausströmen. Diese Gase vermischen sich mit Luft und Wasser und werden jeden Tag von den Sklaven eingeatmet, wenn sie nach Ressourcen unter der Oberfläche graben.
Sie bauen hauptsächlich lebenswichtige Ressourcen ab. Die Sklaven sahen erbärmlich wie kleine Kinder aus, ihre Bäuche waren aufgebläht und brannten, ihre Bäuche leer bis auf den Schrecken des Hungers. Sie waren ein Netzwerk aus Venen und Tumoren, ein Kreislaufsystem ohne Blut. Aber sie gruben immer noch, suchten mit Spitzhacken und Hämmern, vernarbte Finger, die wie Kellen durch Felsen getrieben wurden, hautlose Hände, die Blut über die Wände schmierten und es den brodelnden Schächten zuführten.
Die Bergleute waren mit einer dünnen Rußschicht bedeckt, die an Haut und Kleidung haftete. Die drückende Hitze und Feuchtigkeit waren fast unerträglich und die Luft war voll von giftigen Dämpfen. Staubpartikel, von denen einige mit winzigen Mineralpartikeln glänzten, hängten in der Luft.
Der Geruch von brennender Kohle und Schwefel vermischte sich mit dem Geruch von Schweiß, Angst und Tod, um eine fast greifbare Präsenz in der Mine zu erzeugten. Es gab eine ständige Erinnerung an die Gefahr, die in seinen Tiefen lauerte, wenn die Arbeiter stundenlang in den dunklen Nischen arbeiteten, ohne sich von den erdrückenden Bedingungen erholen zu können.
Jeden Tag, während sie arbeiteten, wurde ein schwarzer Film von den Körpern entfernt, so dass sich jede Nacht, wenn sie an die Oberfläche zurückkehrten und Wasser in ihre Wannen gossen, ein Stück ihres porösen Fleisches löste, ein Stück der Farbe, die ihre Haut umhüllte wie ein Leichentuch.
In einigen Abschnitten der Minen waren die Käfige dreifach übereinandergestapelt, so dass die Arbeiter gezwungen waren, den ganzen Tag zu stehen oder auf der Seite zu liegen, anstatt zu sitzen oder zu liegen; das half, sie wach zu halten. Das Essen war ein ekelhafter Brei, den sie während der Arbeit essen mussten. Es war ein übelriechender, grauer Brei, den sie mit den Händen essen mussten. Es war alles, was sie zu essen bekamen, und es war alles, was sie am Leben hielt.
Während sie ihren widerlichen Mist aßen, schauten sie zur niedrigen Decke des Käfigs hinauf und sahen den schwarzen Film, der langsam die Decke verschlang. Sie konnten die Hitze der Gasschicht spüren, die die Decke bedeckte und ihre Haut schwärzte. Es war eine erstickende Hitze. Jeden Tag beteten die Sklaven, dass sie nicht schwarz werden würden wie die Decke.
Die Menschen lagen in ihren Käfigen und verschütteten ihren Schlamm auf den Boden, während der Film langsam die Decke der Mine verschlang. Sie waren mit dem schmutzigen schwarzen Film bedeckt und konnten nicht verhindern, dass er sie überzog. Sie beteten, dass sie nicht schwarz würden und fielen. Die Decke war schwarz und glänzend, und obwohl sie mit der schwarzen Folie überzogen war, war sie zu heiß zum Anfassen; die Hitze versengte ihre Haut. Die Sklaven beteten, dass ihr Ende schnell und schmerzlos sein möge, dass ihnen die letzte Demütigung erspart bliebe, vollkommen schwarz zu werden.
Draußen hatte der Regen aufgehört, aber der Himmel war immer noch dunkel und voller Feuchtigkeit. Es gab kein Licht, kein Geräusch. Keine Hoffnung.
Die Haut der Sklaven war matt und grau, gesprenkelt mit einem klebrigen Film. Sie schaudern vor Angst, als sie spürten, wie sich der Film langsam auf ihre Haut legte und sie dunkler und dunkler werden lässt. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, als sie sich vorstellen, schwarz zu werden und in den Abgrund zu stürzen, verzehrt von der tintenschwarzen Dunkelheit.
Die mit Gas bedeckten Minen war ein tiefer und dunkler Abgrund, kaum beleuchtet von den flackernden Lichtern in der Ferne. Es schmeckte nach Säure, brannte im Hals und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Wohin die Sklaven auch schauten, war eine düstere und gefährliche Dunkelheit, die mit jedem Atemzug immer näher an sie heranrückte.
Heute war es nicht anders. Die Sklaven beteten um Erleichterung, um eine Rettung aus der erstickenden Dunkelheit, aber es gab keine. Sie konnten spüren, wie sich ihre Haut verfärbte, der schwarze Film sie langsam verzehrte, ihr Leben entglitt, während sie in die Dunkelheit fielen. Die Minen waren fast unmöglich zu navigieren, und sie waren fast vollständig in diese endlose Dunkelheit gehüllt.